Etappe 21: St. Ives – Pendeen
21,7 Kilometer
952 Höhenmeter
Was für ein schöner Wandertag! Laut Guide Book eine der schwierigsten Etappen des gesamten Coast Paths – aber auch eine der schönsten: Lonely, remote, wild. Mit angemessenem Respekt mache ich mich auf dem Weg und stoße auf Komplikationen, mit denen ich nicht gerechnet habe: Von wegen „lonely“! Zum ersten Mal gerate ich in Wandergruppen, und zwar gleich auf mehrere. Über viel zu lange 6 Kilometer kämpfte ich mich durch scheinbar endlose Schlangen rüstiger Rentner, die sich auf schmalen Pfaden schlecht überholen lassen. Besonders gemein: Wenn der Coast Path jede kleine Ecke der Küste mitnimmt, existieren auch direkte und deutlich kürzere Wege. Ganz prima, wenn man plötzlich die mühsam überholte Gruppe erneut vor sich sieht.
Abgesehen davon ist der Tag nahezu perfekt! Das gemütliche Schweben über leichte Wege ist Vergangenheit – heute wurde es rau. Felsig, matschig – aber niemals zu anstrengend. Immer an der Küste lang, durch Ginster und Heidekraut, immer leicht hoch und runter. Es ist sonnig, aber nicht zu heiß, windig, aber nicht stürmisch, zur Abwechslung mal nicht schwül – perfekt! Immer wieder begrüßen mich Wanderer mit „Isn’t it beautiful?“ statt einem schönen „Hallo“ ? An einem Tag wie heute stören noch nicht einmal die 2,5 zusätzlichen Kilometer zur Unterkunft.
Ergebnis des Tages: Alles schön, alles toll 🙂
Dumm gelaufen: Wandergruppen. Und die unterdurchschnittliche Brombeerversorgung auf der ersten Hälfte.
Wunderbar: Fast alles. Für solche Wandertage bin ich hierher gekommen 🙂

St. Ives – Pendeen

St. Ives – Pendeen

St. Ives – Pendeen

St. Ives – Pendeen

St. Ives – Pendeen

St. Ives – Pendeen

St. Ives – Pendeen
Etappe 22: Penden – Sennen Cove
15,3 Kilometer
507 Höhenmeter
Kurz und abwechslungsreich! Ich starte angesichts der Wetterprognose früh und genieße die tiefstehende Sonne über der Landschaft. Die Ruinen des Bergbaus wirken seltsamerweise nicht hässlich, sondern so, als würden sie genau hierher gehören. Maroden Charme nennt man so etwas wohl. Ich wandere um Cape Cornwall, immer mal hoch und runter, entlang von Klippen, durch Farne und über Felsbrocken. Gegen Ende der Etappe kommt der Strand von Sennen Cove in Sicht, mit türkisfarbenem Wasser und Unmengen von Surfern. Ich bin schon am Mittag angekommen – von Regen keine Spur. Umso mehr kann ich den Rest des Tages genießen 🙂
Ergebnis des Tages: Jede Schönwetterminute genieße ich!
Dumm gelaufen: Ist es Zufall, oder wird der Weg immer voller?
Wunderbar: Wenn man stundenlang am Strand sitzt und die Wellen beobachtet 🙂

Pendeen – Sennen Cove

Pendeen – Sennen Cove

Pendeen – Sennen Cove

Pendeen – Sennen Cove

Pendeen – Sennen Cove

Pendeen – Sennen Cove

Pendeen – Sennen Cove

Pendeen – Sennen Cove

Pendeen – Sennen Cove
Etappe 23: Sennen Cove – Lamorna
19,6 Kilometer
886 Höhenmeter
Ich fühlte mich durchgeschüttelt! Kräftiger Dauerwind mit starken Böen machen die Etappe spannender, als sie ohnehin schon ist. Da meine Ohren starken Wind nicht sonderlich mögen, mache ich mit Mütze auf den Weg. Dummerweise ist der Wind nicht kalt und frisch, sondern ich fühle mich wie in einem feuchtwarmen Gebläse und triefe schon nach wenigen Minuten vor Schweiß. Ich laufe um Land’s End, den westlichsten Punkt Englands, und freue mich, dass zu früher Stunde noch wenig los ist. Der Rest der Etappe verläuft bemerkenswert einsam: Kaum Spaziergänger, kaum Hundeausführer. Nur einem Hund begegne ich, der laut Besitzer Angst vor Wanderstöcken und Mützen hat.
Gerade, als ich finde, dass die Etappe ein bisschen anstrengender als nur „moderate“ ist, gerate ich in einen Sportwettkampf, in dem Verrückte die unzähligen Stufen hinaufrennen – und ich stapfe mittendrin herum. Irgendwie strengt mich das Wandern heute an, der felsige Abschluss macht es nicht besser. Aber hey – ich bin angekommen 🙂
Ergebnis des Tages: Der gruseligen Wetterprognose durch einen frühen Start ein Schnippchen geschlagen, jippie 🙂
Dumm gelaufen: So ganz ohne Telefon und Internet fühlt man sich beinahe verloren.
Wunderbar: Vor dem kräftigen Dauerregen in Lamorna angekommen 🙂

Sennen Cove – Lamorna

Sennen Cove – Lamorna

Sennen Cove – Lamorna

Sennen Cove – Lamorna

Sennen Cove – Lamorna
Etappe 24: Lamorna – Marazion
15,3 Kilometer
261 Höhenmeter
Diese Etappe kommt nach den letzten Tagen beinahe einem Kulturschock gleich. Nach etwa zwei Kilometern finde ich mich auf einer Straße wieder, die kurz darauf in einen Radweg übergeht, den ich bis Marazion nicht verlasse. Viele Straße, viele Autos, viel Lärm – das bin ich nicht mehr gewöhnt! ? Die Etappe hätte anstrengend werden können, wäre nicht das tolle Wetter und die grandiose Ansicht von St. Michael’s Mount gewesen, dessen Anblick mich fast die ganze Strecke über beeindruckt hat.
Ergebnis des Tages: Ziemlich flach, ziemlich unspektakulär – aber trotzdem irgendwie schön.
Dumm gelaufen: Das war heute definitiv das bisher schlechteste Frühstück. Und für morgen ist böses Regenwetter angesagt.
Wunderbar: St. Michael’s Mount, der sich prominent in der Bucht erhebt 🙂

Lamorna – Marazion

Lamorna – Marazion

Lamorna – Marazion

Lamorna – Marazion
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