Etappe 9: Clovelly – Hartland Quay
16,8 Kilometer
690 Höhenmeter
Endlich! Herrliche Aussichten, Sonnenschein, Schäfchenwolken und tosende Wellen: Küstenwanderfeeling! Der Coast Path schlängelt sich bergauf und bergab immer an der Küste entlang: Über Weiden, Klippen und durch lichte Wälder. Die Brombeeren werden reif und wandern von ganz allein in meinen Mund. Seit Hartland Point geht’s nicht mehr nach Westen, sondern in Richtung Süden. Die Felsformationen lassen mich regelmäßig mit staunendem Blick verweilen und die brachiale Kraft der Wellen tief unter wirkt regelrecht einschüchternd.
Ergebnis des Tages: Eine herrliche Etappe! Hat alles, was man sich wünschen kann 🙂
Dumm gelaufen: Wieder keine Pause gemacht. Es war einfach zu stürmisch!
Wunderbar: Fast alles. Aber besonders die zur Abwechslung kaum spürbaren Fußschmerzen ?
Etappe 10: Hartland Quay – Bude
24,4 Kilometer
1.187 Höhenmeter
Hui! Das war mal ein Ritt! Lang und anstrengend – oft belohnt durch herrlich einsame Abschnitte mit tollen Aussichten. Der Wind macht dem geneigten Wanderer das Laufen nicht gerade leicht und versucht ein ums andere Mal, ihn umzuwerfen. Insgesamt müssen zehn Täler durchwandert und unzählige Stufen erklommen werden. Wer immer diese angelegt hat, hat ganz sichere längere Beine als ich. Doch die Brombeeren am Wegesrand machen alles leichter – die müssen geheime Kräfte haben. Heute habe ich übrigens Devon verlassen und flaniere durch Cornwall. Das heißt auch: Beim Cream Tea zuerst die Marmelade – und die Clotted Cream obendrauf 😉
Ergebnis des Tages: Laut Wanderführer die anstrengendste Etappe des gesamten Weges gemeistert – jippiiieh!
Dumm gelaufen: Der Bulle! Ein riesen Vieh! Mitten auf dem Weg!
Wunderbar: Das Gefühl, wenn man eine einsame Bucht passiert, die mit einem Auto nicht erreichbar ist 🙂
Etappe 11: Bude – Crackington Haven
16,9 Kilometer
733 Höhenmeter
Eine entspannte erste Hälfte des Tages – sehr passend für meine müden Beine. Doch die wollen auch gefordert werden – und das werden Sie auch in der zweiten Hälfte. Die bekannten tief eingeschnittenen Täler reihen sich aneinander. Hach, es ist ja so schön, wenn man oben ankommt und nach wenigen Metern wieder runter muss ? Heute ist Samstag – eindeutig mehr Wochenend-Wanderer unterwegs. Und wirklich jede Brite ist mit mindestens einem Hund unterwegs.
Ergebnis des Tages: Läuft. Entspannt. Hab das Tosen des Meeres ständig im Ohr.
Dumm gelaufen: Wenn die Etappe mal wieder länger als angekündigt ist. Aber egal. Momentan fliege ich förmlich.
Wunderbar: Seit drei Tagen beinahe schmerzfrei unterwegs – was für eine Wohltat!!
Etappe 12: Crackington Haven – Tintagel
18,7 Kilometer
994 Höhenmeter
Was für ein schöner Wandertag – der schönste bisher! Heute hat wirklich alles gestimmt: Anspruchsvolle Etappe, auf der eine schöne Aussicht die nächste jagt, blauer Himmel mit sehr fotogenen Wolken und Wandern mit Begleitung auf dem zweiten Teil der Strecke – einfach schön ? Ich mag diesen Landstrich und die Küste besonders: Satte, grüne Landzungen, auf denen Kühe und Schafe weiden, und die steil hinab zum Meer abfallen. Beim Wandern kann man wunderbar erkennen, wie viel man schon geschafft hat – und wie viel noch vor einem liegt. Heute die höchste Klippe Cornwalls mit dem passenden Namen „High Cliff“ überwunden. Tintagel als Zielort liegt wunderbar und hat sogar noch eine genial gelegene Burgruine zu bieten ?
Ergebnis des Tages: Der schönste Tag bisher!
Dumm gelaufen: Wenn man zur Abwechslung mal gemeinsam wandern will und sich am Startpunkt verpasst 🙁
Wunderbar: Blauer Himmel, Sonnenschein, eine herrliche Aussicht nach der anderen ?
Comments are closed.