Etappe 5: Woolacombe – Braunton
24,7 Kilometer
422 Höhenmeter
Regen!! Ganz schlimme Prognosen motivieren mich zu einem frühen Aufbruch – ab Mittag soll der Regen kommen! Nun, er kam schon 7 Uhr morgens. Stundenlang im Sprüh-, Niesel- und Dauerregen zu wandern, ist auch eine Erfahrung. Sogar, wenn sie über einen Golfplatz führt, auf dem verrückte Menschen ihrem Hobby frönen. Die Strände von Woolacombe und Croyde Bay sind bevölkert von unglaublich vielen Surfern, während ich an ihnen vorbei stapfe, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Der Weg führt nun ins Inland und ich vermisse jetzt schon das offene Meer.
Ergebnis des Tages: Dauerregen. Auch das überlebt man!
Dumm gelaufen: Die ganzen Fußsohlen fast eine einzige Blase.
Wunderbar: Schräg im Wind liegen und aus vollen Kräften laut singen 🙂
Etappe 6: Braunton – Instow
20,7 Kilometer
82 Höhenmeter
Ein Tag zum Vergessen! Ehrlich! Wer bitteschön war der Meinung, dass Wanderer gern auf einem vielbefahrenen, asphaltierten Radweg entlangwandern? Vollkommen eben, ohne Abwechslung und stinklangweilig? Meine Füße nehmen mir das Laufen auf Asphalt extrem übel. Die Blasen vergrößern sich weiter (ein Wunder!) und die Achillessehnen mögen langes Laufen auf Asphalt sowieso nicht. Alles doof. Mag nicht mehr! Am Abend kann ich nur noch auf den Fersen „laufen“. Ich behalte mir vor, diesen Blödsinn jederzeit abzubrechen.
Ergebnis des Tages: Warum um alles in der Welt wandere ich hier??
Dumm gelaufen: Alles. Bis auf das Mittagessen.
Wunderbar: Das Mittagessen – 3 knackig frische Salate mit leckerem Dressing und für England überraschend gutes Brot – weckt die Lebensgeister!
Etappe 7: Instow – Westward Ho!
16,9 Kilometer
177 Höhenmeter
Der Tag beginnt, wie der gestrige endete: Mit echten Schmerzen, einem super-langweiligen und drögen Weg und grauem Wetter. Nee, das macht keinen Spaß. Eine echte Prüfung in Schmerzresistenz und Gleichmut. Hinter Bideford gibt es tatsächlich mal wieder einen Wanderweg! Ohne Asphalt! Und irgendwann sehe ich es wieder: Das offene Meer. Ich laufe zwischen Dünen entlang, sehe Sand, der Wind pfeift und die Flut lässt Wellen ans Ufer tosen. Endlich! Westward Ho! (ja, mit Ausrufezeichen!) wirkt im Grauen ziemlich trist und lässt mich doch hoffen, dass es wieder schöner werden kann 🙂
Ergebnis des Tages: Es ist ja wieder besser. Abwarten!
Dumm gelaufen: Die erste Hälfte des Tages – erneut auf diesem dämlichen, asphaltierten Radweg.
Wunderbar: Endlich wieder das Meer sehen! Strand! Wellen! 🙂
Etappe 8: Westward Ho! – Clovelly
19,3 Kilometer
806 Höhenmeter
Ja, das fühlt sich doch wieder viel mehr nach Küstenweg an! Es ist grau, schwülwarm und echt anstrengend – und trotzdem geht es mir heute besser. Der Pausentag lockt, und der Weg schenkt mir schöne Ausblicke, steile Klippen und schmale Pfade. Schön! Die zweite Hälfte buckelt schlammig und aussichtslos durch den Wald – doch dahinter lockt Clovelly. In diesem bezaubernden Dorf darf ich morgen für einen Tag pausieren und meine geschundenen Füße schonen – ein Traum!
Ergebnis des Tages: Ausblicke, Meer und nicht noch mehr Blasen – geht doch!
Dumm gelaufen: Grau. Schon wieder. Will Sonne!
Wunderbar: Morgen ist PAUSE!! ?
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