Etappe 1: Minehead – Porlock Weir
14,4 Kilometer
Ein herrlicher Tag zum Warmwerden! Ein tolles Frühstück gibt mir Kraft für den Tag und trägt mich den ersten Anstieg des Coast Path nach oben. Beinahe sofort öffnen sich traumhafte Ausblicke auf den Atlantik – so hab ich mir das vorgestellt! Das Heidekraut und der Ginster blühen, ich bin umgeben von Kühen, Schafen und Vögeln und genieße das Gefühl, auf dem Weg zu sein. Die GPS-Uhr mag nicht mitspielen, muss auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden und spricht nur noch Englisch mit mir – aber immerhin besser als Russisch.
Ergebnis des Tages: Ein gutes Gefühl und Sonnenbrand in den Kniekehlen.
Dumm gelaufen: Am Etappenziel festzustellen, dass die Unterkunft 3 Kilometer zurück im Nachbarort liegt – natürlich bergauf.
Wunderbar: Blauer Himmel, herrliche Ausblicke – alles schön!
Etappe 2: Porlock Weir – Lynmouth
19,4 Kilometer
783 Höhenmeter
Nach der übersichtlichen Etappe vom Vortag habe ich das Gefühl, zum ersten Mal richtig in den Coast Path einzutauchen. Die ersten Kilometer verlaufen überwiegend durch den Wald und lassen mich einige Male an Anstiegen kräftig schwitzen. Gibt es zunächst nur wenige Ausblicke auf das Wasser zu sehen, ändert sich das später rapide: Mit einem Mal öffnet sich die Landschaft, führt noch weiter nach oben und gibt die bisher schönsten Aussichten des Coast Paths frei – inklusive auf das Etappenziel in Lynmouth. Das niedliche Städtchen wartet mit diversen Cafés schon auf meine Ankunft.
Ergebnis des Tages: Ja! Genau so habe ich mir die Landschaft hier vorgestellt!
Dumm gelaufen: Die Achillessehne meldet sich schon wieder. Bitte durchhalten!
Wunderbar: Ein üppiges Frühstück direkt an der Zimmertür und im Bett genossen ?
Etappe 3: Lynmouth – Combe Martin
22,8 Kilometer
1.015 Höhenmeter
Eine lange, anstrengende Etappe, die sich lohnt: Das Valley of Rocks, die steilen Klippen von Woody Bay, das tiefeingeschnittene Tal von Heddons Mouth und der höchste Punkt des gesamten Coast Paths: The Great Hangman. Viel Abwechslung, tolle Aussichten und verschiedene Landschaftsformen – so darf es gern weitergehen! Als liebsten Proviant für unterwegs habe ich Äpfel auserkoren, die ich liebend gern mit Meerblick genieße.
Ergebnis des Tages: Bin irre zufrieden. Geschafft und glücklich – so fühle ich mich gern nach Wandertagen!
Dumm gelaufen: Wenn die Unterkunft über 2 Kilometer entfernt vom Weg ist und an einer vielbefahrenen Straße liegt.
Wunderbar: Heidekraut! Türkisfarbenes Meer! Schafe!
Etappe 4: Combe Martin – Woolacombe
22,6 Kilometer
992 Höhenmeter
Als Wander-Regen-Weichei meide ich schlechtes Wetter wenn irgend möglich. Doch a) bin ich in England und b) wird es sich in vier Wochen kaum vermeiden lassen, auch mal nass zu werden. Also durfte ich heute die erste Tageshälfte im Regen wandern – und habe es tatsächlich überlebt. Glücklicherweise fiel das auf einen recht unspektakulären Abschnitt, was sich später änderte: Hinter Lee zeigten sich derart schroffe Klippen und zerklüftete Küstenstreifen, dass ich ständig mit offenem Mund dastehe und bewundere, was die Natur geschaffen hat. Die Etappe ist lang, anstrengend und trotzdem extrem belohnend durch die Aussichten. Der unglaublich riesige Strand von Woolacombe ist die letzte Belohnung an einem tollen Tag.
Ergebnis des Tages: Erste Regenstunden erfolgreich gemeistert.
Dumm gelaufen: Megablasen unter den Fußsohlen. Gar nicht gut.
Wunderbar: Den ganzen Abend an diesem gigantischen Sandstrand sitzen und die Monsterwellen beobachten ?
Comments are closed.